Berichte 2022 - HORIZONTE

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Berichte zu durchgeführten Kursen 2022
22.11.22

Wickel & Wellness

12.11.22

Leuchtender Wichtel

13.09.22

Airport Grenchen

20.08.22

Trink mit Genuss Kaffee

02.07.22

Gemüse vom Hof

10.06.22

Sterngucken auf dem Untergrenchenberg

29.04.22

Ein Seifentraum

30.03.22

Führung KEBAG

Alt bewährt und zeitlos (22.11.22)


HORIZONTE - Anlass, 22. November 2022: «Wickel & Wellness»

«Wickel und Kompressen sind altbewährt und als Hausmittel tief verankert. Viele Wickelzutaten sind in Haus und Garten vorhanden und können – richtig eingesetzt – auf einfache Art und Weise beruhigen, zur Schmerzlinderung beitragen und Zuwendung schenken.»



So umschreibt Barbara Pfister, unsere Kursleiterin von wickelwerk.ch, das Thema dieses Abends in der reformierten Kirche von Langendorf.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, in der wir unsere Erfahrungen mit Wickeln und Erwartungen an den heutigen Abend formulieren, gibt uns Barbara eine kurze Einleitung, zeigt uns ihre Wickelapotheke und danach vier verschiedene Wickelsorten:
Wir starten mit der Rohwolle. Der Kurs ist sehr praxisnah angelegt und so darf jedes von uns ein Rohwollkissen mit Kräutern herstellen und später mit nachhause nehmen.

Am Tisch mit dem Wasserbecken erleben wir mit dem «Kneipp Espresso» die erfrischende, anregende Wirkung von kaltem Wasser auf Geist und Körper.

Nach der Pause lernen wir anhand verschiedener Nahrungsmittel, wie uns Ingwer, Zwiebeln, Zitronen, und Quark Hilfe und Entlastung bringen können. Einige der Kursteilnehmerinnen dienen dabei als Versuchskaninchen.

Am Tisch mit den Fetten und Ölen bestreicht jede von uns ein bis zwei Kompressen mit hilfreichen Salben (Plantago Salbe, Aurum Lavendel, Cuprum oxydulatum…), auch sie kommen mit heim. Wir hören, welche Salbe bei welchen Beschwerden wie eingesetzt wird. Zum Einsatz kommen hier statt Haushaltstücher Windeleinlagen, sie eignen sich ungleich mehr zum Bestreichen und späteren Anlegen.

Wickel werden immer im drei Schichten vorbereitet und angelegt: Innentuch mit Wirkstoff, Zwischentuch zur Wärmeerhaltung und ein Aussentuch zur Fixierung. Auch ein Bienenwachslappen ist so ein zeitloser Helfer.

Neben den Wickeln dürfen wir eine Dokumentation zum Thema mit nachhause nehmen.

Möglich wäre nun zum Abschluss eine Handmassage. Wir entscheiden uns für einen anderen Schluss: Mit einem angenehm heissen und intensiv nach Zitrusöl duftenden Waschlappen und einer tiefsinnig, humorvollen Geschichte («das Kästchen»), die uns Barbara vorliest, klingt der Abend mit vielerlei Sinnen aus.

Wir danken Barbara für ihre kompetente Moderation und Anleitung. Danke für die vielen Tipps, sie sind sehr praktisch. Der nächste Winter mag kommen.

Projektgruppe HORIZONTE
Heidi Seiler

Wichtelparade (12.11.22)


HORIZONTE - Anlass, 12. November 2022: «Leuchtender Wichtel»

Eine muntere Schar Wichtel ist an diesem Samstagnachmittag im November in angenehmer Atmosphäre entstanden. Ihre Hüte sind alle individuell und zum Teil atemraubend. In ihrem Bauch beherbergen sie Licht für die Vorweihnachts- und Winterzeit.



Wir danken Séverine für ihre super Geburtshilfe und lassen Bilder sprechen.

Projektgruppe HORIZONTE

Fotos: Heike Merklin


Reicher Ausschnitt aus dem Grenchner Flughafenleben (13.09.22)


HORIZONTE - Anlass, 13. September 2022: «Airport Grenchen»

Der Airport Grenchen bietet Besuchergruppen lehrreiche Flughafenführungen an. Besuchen Sie die Platzfirmen, werfen Sie einen Blick in die Hangars, betrachten Sie die Flugzeuge ganz aus der Nähe und lassen Sie sich das Geschehen am Boden und in der Luft näherbringen.



So lautet der Ausschreibungstext des Flughafens. Er hielt, was er verspricht. Dank Bernhard Mühlheim kamen wir in Genuss einer vielseitigen, praxisnahen Führung. Wir erkundigten das weitläufige Gelände, auch Orte, wo man sonst als Aussenstehende nicht hinkommt. Die Tankstellen und mehrere Hangars waren eindrücklich. Aus nächster Nähe sahen wir die Flugzeuge und erfuhren ihre individuellen Geschichten.

Der Airport Grenchen ist der viertgrösste Flughafen der Schweiz. Die REGA hat ihre Schulungsbasis hier, die SWISS, die Edelweiss sowie die Luftwaffe bilden auf diesem Flugareal ihre Piloten aus. Aufgrund der dichten Flugbewegungen, des Nebeneinanders von Motor – und Segelflug, Helikopter und Fallschirmspringen, des stark beanspruchten Funksprechverkehrs und der schwierigen Topografie am Jurasüdfuss, gilt der Airport als anspruchsvoller Trainingsplatz. Grenchen amtet hier als Kompetenzzentrum. Hier werden sowohl Linien- Militär- und Privatpiloten ausgebildet.

An 362 von 365 Tagen muss der Flughafen offen sein. Der Flughafen verdient sein Geld mit den Landegebühren, den Hangarmieten und mit dem Verkauf von Treibstoff.

Mit «Skyguide» verfügt er über einen professionellen Partner in der Flugsicherung. Der Flughafen ist aber auch zertifiziert und ausgerüstet für Instrumentenflug ohne Flugsicherung, so dass Businessjets auch zu Zeiten landen können, in denen der Tower nicht besetzt ist.

Als Förderer des Airports fiel uns der Kopf eines Medtech-Unternehmens aus Bettlach auf. Er ist selbst Pilot und ein Fliegerenthusiast. Seine Firma hat denn auch drei eigene Flugzeuge dort stationiert.

Wir waren eine bunt durchmischte Gruppe, die viele gute Fragen stellte und jeweils interessante, befriedigende Antworten erhielt.

Bernhard Mühlheim hätte uns mit seiner Erfahrung und prägnanten Ausdrucksweise noch ganz viel zu sagen gehabt, aber das, was wir schlussendlich gesehen und gehört haben, war auch so ein reicher Ausschnitt aus dem Grenchner Flughafenleben.

Heidi Seiler, Projektgruppe HORIZONTE


Kaffeepause in Aarwangen (20.08.22)


HORIZONTE - Anlass, 20. August 2022: «Trink mit Genuss Kaffee»

Wie viele Bohnen benötigt eine Tasse Kaffee? Vierzig Stück… sie werden einzeln geerntet. Wie viele Tassen konsumiere ich pro Tag? Ab sofort trinke ich meinen Kaffee mit mehr Andacht.



Wie ist denn dieses braune Getränk überhaupt entstanden? Folgende Geschichte gibt uns eine mögliche Erklärung:
«Die Tiere eines Ziegenhirten waren meist sehr aufgedreht und hüpften abends im Stall herum. Ihr Besitzer rätselte, was da wohl der Grund sein könnte. Er folgte den Ziegen aufs Feld und sah, wie sie rote Beeren frassen. Flugs darauf startete er einen Selbstversuch und steckte sich ein paar Beeren in den Mund. Doch diese schmeckten ihm gar nicht. Er spie sie schnell wieder aus und warf den abgebrochenen Zweig mit den restlichen Beeren ins offene Lagerfeuer. Und da entfalteten diese Pflanzenteile plötzlich einen Wohlgeruch…»

Es gibt den Merkur Kaffee, den Kaffee HAG (Handels-Aktiengesellschaft), das Franck-Aroma.
Unseren Vorfahren rösteten den Kaffee noch in der Pfanne.

Arabica und Robusta werden am meisten angebaut. In welchem Verhältnis sie gemischt werden, ist schlussendlich auch Geschmacksache. Die Kaffeebohnen, denen wir beim Rösten zusehen können, sind eine Mischung aus 4 verschiedenen Herkunftsländern. Die Bohnen werden nicht nur stetig brauner, je länger der Röstvorgang dauert, sie werden auch grösser und plustern sich mit leisem Knacken stetig auf… schon fast wie beim Popcorn machen.

Wir erhalten laufend interessante Informationen und Demonstrationen dieser Art in klar verständlicher, präziser Sprache. Auch die Kostproben kommen nicht zu kurz an diesem Nachmittag.

Wie entsteht für einen Cappuccino die Haube aus cremiger Milch? Manchmal in Form einer Ähre oder gar eines Teddybären. Faszinierend zum Zugucken.

Die Showrösterei in Aarwangen, bei der wir an diesem Nachmittag zu Gast sind, beliefert Kantinen, Altersheime, Firmen und Restaurants sowie Private. Wir danken Kaspar Wyss für diesen interessanten Nachmittag. Diese Art von Kaffeepause hat sich definitiv gelohnt.

Heidi Seiler, Projektgruppe HORIZONTE


Baristakünstler...
Jede Bohne zählt...
Weiter Himmel, flache Erde (02.07.22)


HORIZONTE - Anlass, 2. Juli 2022: «Gemüse vom Hof»

Anfangs Juli waren wir zu Gast bei der Bauernfamilie Jäissli in Niederbipp. Nur fünfzig Meter entfernt von den bekannten Bösiger Gemüsekulturen wachsen hier ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse, schwerpunktmässig biologisch angebaut, aber auch auf traditionelle Art oder gar unter Demeter- Richtlinien.



Schlüsselgedanken wie: "Und solche Chemiebomben essen meine Kinder", führten Walter Jäissli schon in jungen Jahren zum biologischen Anbau. Er wandte sich in der Folge der Knospe-Anbauweise zu (Bio Suisse). Heute werden auf dem Hof nur noch Karotten, Lauch und Sellerie nach konventionellen Methoden hergestellt.
 
Als erstes besuchen wir den gross und weit angelegten Hühnerhof, inklusive grosszügigem Aussengehege. Dem Federvieh fehlt es nicht an Schatten unter Bäumen und Büschen. Dank einer cleveren Einrichtung purzeln die frisch gelegten Eier vor zwei Frauen aus der Ukraine, die die Eier putzen und in Eierkartons legen. Überhaupt ist so ein Betrieb nur möglich dank Teilzeitangestellten und Praktikanten sowie einer Generationen übergreifenden Familie.

Der Grossteil der Kühe weilt derzeit auf der Iffigenalp zur Sömmerung, hier leben auch zwei Wasserbüffel und mehrere Zwergziegen. Der Hof wird vom grossen, wachsamen, eigentlich gutmütigen Hofhund bewacht, der uns oft hinterher trottet.

So begleitet wenden wir uns der Gemüseproduktion zu. Zunächst besichtigen wir eines der beiden Treibhäuser. Hier werden derzeit Tomaten, Peperoni und Basilikum angebaut. Hier ist es auch, wo uns Walter Jäissli diverse Fragen zur Haltung nach Demeter beantwortet und uns so einen Einblick in diese strengste aller biologischen Anbauarten gibt. Hier spielen der Mond und die Gestirne eine Rolle, was ja unsere Grosseltern bereits berücksichtigt haben. Jäisslis begannen nun nach Demeter anzubauen, denn sie wurden öfters auf die bereits existierenden Kreisläufe auf ihrem Hof aufmerksam gemacht. Alles, was auf einem Hof erwirtschaftet wird, soll vor Ort wieder eingebunden werden, so will es Demeter. Auch Elemente der Anthroposophie und damit feinstoffliche Überzeugungen spielen rein, was die für Aussenstehende mitunter etwas bizarren Praktiken erklärt.

Den Hof hat unterdessen der Sohn mit seiner Familie übernommen, die gleiche bäuerliche Denkart ist geblieben. Interessanterweise halten sich heutzutage die Anhänger von Demeter über ähnliche Sachverhalte auf wie seinerzeit die Biobauern gegenüber dem traditionellen Anbau…

Beim die Führung abschliessenden Gang zum Karotten- und Kartoffelfeld (geschützt und genährt durch Schachtelhalmbrühe) hören wir einige Anekdoten. Von Folien, die in Hochspannungsleitungen hochfliegen, von gefrässigen Hirschen, wegen denen der Kopfsalat künftig nur noch diesseits der Autobahn angepflanzt wird. Von halben Treibhäusern, die wegen Sturmböen auf die Autobahn fliegen und dort den Verkehr bis nach Aarau blockieren.  

Vieles passiert und ist möglich auf diesen Feldern, wo der Himmel noch weit und die Erde flach ist soweit das Auge reicht. Wieso der Familienname Jäissli mit zwei S geschrieben wird, ist auch wieder so eine Geschichte. Wir kehren zurück und geniessen ein feines Apéro unter dem Nussbaum neben dem hausgemachten Pizzaofen.

Wir danken Walter Jäissli und seiner Familie, dass wir heute zu Besuch sein durften. Wir haben uns wohl gefühlt, Walter ist ein freundlicher Gastgeber. Seine Ausführungen waren höchst authentisch.

Im hofeigenen Laden können wir uns mit Produkten eindecken. Jäisslis Gemüse und Fleischprodukte gibt es auch samstags auf dem Solothurner Wochenmarkt.

Heidi Seiler, Mitglied Projektgruppe HORIZONTE


Link zum Zeitungsartikel, Le menu 11/2014

Sterngucken auf dem Untergrenchenberg (10.06.22)


HORIZONTE - Anlass, 10. Juni 2022: «Sternstunde im Jura»

Petrus muss ein Sterngucker sein, kein Wölkchen weit und breit ziert den Sternenhimmel. Wir haben Wetterglück. Den bisherigen Abend haben alle 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer individuell verbracht, sei es mit einer Wanderung auf der nahen Wandfluh oder mit einem Aufenthalt im Restaurant unmittelbar nebenan. Einige kommen direkt zum Beginn der Führung um 22 Uhr.  



Als es einnachtet, öffnet Stefan Mauerhofer in seiner NASA–Jacke zusammen mit Hansjörg Köchli das Dach der Jura-Sternwarte. Die beiden geben uns eine Stunde praktische Astronomie, so heisst die Wissenschaft der Gestirne. Betrieben wird das Gebäude von der Stiftung Jurasternwarte.

Als erstes betrachten wir durch drei unterschiedliche Teleskope den hell leuchtenden Mond. Als nächstes zeigt uns Stefan, den die Faszination für den Blick ins Weltall schon als Kind packte, mehrere Sternbilder. Der grosse Bär ist am einfachsten zu erkennen. Nach den Sternbildern finden wir im Fernrohr einen roten und daneben einen blauen Punkt, einen sogenannten Doppelstern. Der blaue Stern ist heisser als der rote.

Von Hansjörg, der seit seiner Pension den Nachthimmel intensiv studiert, hören wir die interessante Geschichte, wie nach dem Urknall in einem Winkel unseres Universums Masse und Schwerkraft und daraus unsere Sonne entstanden sind als grosse Explosion in einer Wolke am Rande einer Spiralgalaxie. Mittlerweile ist unsere Sonne 4,5 Milliarden Jahre alt und etwa in der Hälfte ihrer Lebenszeit angelangt. Sie wird stetig grösser. In ca. zwei Milliarden Jahren wird auf unserer Erde ein tödliches Klima von 100 Grad Celsius herrschen, es wird kein Leben mehr auf unserem Planeten möglich sein. Wiederum drei Milliarden Jahre später wird die Sonne nach stetem Wachstum explodieren und damit sterben. So will es der Verlauf der Sonnen im Universum (vgl. auch Kurzfilm unten). Von ihnen gibt es unzählige im ganzen Universum, sie versammeln sich gar manchmal in sogenannten Sternhaufen. Im Teleskop sehen wir ein paar davon als helle Flecken, etwas in Nebel gehüllt.

Allein schon unsere Galaxie ist unvorstellbar gross. Wir fühlen uns plötzlich winzig und allfällige Sorgen verlieren an Bedeutung. Mit dem Eintreten der Nacht entdecken wir immer mehr Leuchtkörper am Himmel, so auch Fixsterne. Stefan zeigt uns ein paar davon mit Namen und Position. In den Teleskopen betrachten wir sie als helle Flecken.

Das Weltall ist unendlich, es gibt unzählige Gestirne und Konstellationen zu sehen - vielleicht ein Umstand, dass sich Stefan und Hansjörg manchmal in ihrem Erzähleifer konkurrenzieren. Sie geben uns an diesem Abend einen faszinierenden Einblick in ihre Freizeitbeschäftigung. Wir danken den beiden für ihre Demonstrationen zur nachtschlafener Stunde vom Dach der Jurasternwarte. Der Eintrag ins Gästebuch ist bleibender Zeuge für unseren Besuch.

Heidi Seiler, Mitglied Projektgruppe HORIZONTE


Kurzfilm auf Youtube: Wie die Sonne entstanden ist – und wie sie sterben wird.

Merksatz zur Reihenfolge unserer acht Planeten unseres Sonnensystems (gemäss ihrer Entfernung zur Sonne):
Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel (> Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun).

Wie geschmiert (29.04.22)


HORIZONTE - Anlass, 29. April 2022: «Ein Seifentraum»

In Langendorf konnten an diesem Kursabend nach Herzenslust zahlreiche persönliche, angenehm duftende und ganz verschieden aussehende Seifen hergestellt werden.



Es lief wie geschmiert und die Anwesenden kamen voll auf ihre Kosten.

Fotomaterial: Heike und Michelle Merklin

Müllberge und Betonschluchten (30.03.22)


HORIZONTE - Anlass 30. März 2022: «Führung KEBAG»

Dieser Anlass war schon einmal eingeplant für März 2020. Dann kam der Lockdown. Zwei Jahre später fand die Zweitauflage statt. Sie war erfreulich gut besucht. Unterdessen ist der Neubau im Gange – die derzeit grösste Baustelle des Kantons konnte gleich mitbesichtigt werden.


Die KEBAG ist die zweitgrösste Kehrichtverwertungsanlage der Schweiz. Im Besucherraum erzählt Direktor Markus Juchli zu Beginn interessante Details und Zusammenhänge über unseren Müll, was mit ihm in Zuchwil weiter passiert und warum die KEBAG in naher Zukunft durch eine Neuanlage ersetzt werden muss. Zur  Überraschung aller weiss einer der Besucher, wie viele Öfen heute Morgen in Betrieb waren - anhand der Rauchfahnen, die fast wie ein Wahrzeichen weithin sichtbar sind. Nur Wasserdampf verlässt die Kamine dank der beiden Rauchgaswäscher. Diese heissen Sabrina und Bettina.

Nun ziehen die Besucherinnen und Besucher Helm, Leuchtwesten und Sicherheitsschuhe an. In zwei Gruppen geht es zunächst durch die alte Anlage und deren Betrieb. Die grosse Greifzange, die in der Anlieferung fortwährend rund 20 Meter hin und her Müll verteilt, ist ganz einfach imposant und aufregend. Matratzen und Sessel sehen auf ihr aus wie Spielzeugware. Eindrucksvoll etwas später der Blick in eine der vier Ofenlinien. Die neue Anlage wird bloss zwei Verbrennungsstrassen haben, dafür werden diese effizienter. Auch eine Photovoltaik-Anlage wird nicht fehlen. Die KEBAG war nie eine blosse Verbrennungsanlage, sondern eine Wiederverwertungsanlage. Die durch Verbrennung freiwerdende Energie wird zu einem grossen Teil für Strom und Fernwärme eingesetzt. Aus der Müllschlacke werden pro Jahr 6'000 Tonnen Metalle sowie zusätzlich 300 Tonnen reines Zinn zurückgewonnen.

Es geht es weiter in den Neubau: KEBAG ENOVA ist ein gigantisches Bauwerk! 60'000 Kubikmeter Aushub, Unmengen an Beton (53'000 Kubikmeter), armdicke Armierungen, über 200 riesige Fundamentpfähle und - wo man hinblickt - imposante Mauerschluchten. Schier endlose Wandschalungen (118'000 Quadratmeter), monströse Wannen, Becken… Kranfundamente beinahe so gross wie die Fläche eines Einfamilienhauses. Die fertige Anlage wird dereinst 220'000 Tonnen wiegen…

Als letzter Schritt folgt in zwei, drei Jahren der Abbruch der jetzigen, alten Anlage. Eine ihrer Gebäudemauern steht bloss 1,9 Meter neben den Mauern des Neubaus… das verspricht Nervenkitzel beim Rückbau.

Der Schlussteil des Rundgangs ist definitiv eine Führung der Superlative, auch in diesem Teil prägnant erläutert von Markus Juchli. Er kennt «seine» KEBAG bis ins kleinste Detail und bringt uns auch den Neubau entsprechend näher, mit spürbarem Engagement und hie und da einer Prise feinem Humor.

Mit etwas Augenzwinkern folgt zum Schluss der Führung die eine oder andere Anekdote aus dem Geschäftsleitungsalltag, die Verantwortlichen erleben so einiges und Seldwyla macht zwischendurch auch vor der KEBAG nicht Halt.

Der Besuch der Anlage bietet viel Anschauung und Gesprächsstoff… die beiden Gruppen starten zusammen und am Schluss sind alle wieder zurück. Wir danken Direktor Markus Juchli und Betriebsleiter Stefan Schluep für die vielseitige, differenzierte Führung in der Kehrichtverwertungsanlage in Zuchwil.

Heidi Seiler, Mitglied Projektgruppe HORIZONTE


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Kontakt
Ref. Kirchgemeinde Solothurn, HORIZONTE
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